Die Initiatorinnen Anja Janus und Darija Piliugina zusammen mit AWO Geschäftsführerin Nora Yildirim (v.l.)


Mitarbeitende der AWO Stuttgart bei der Demonstation abends in Stuttgart

 
 


Am Dienstag, den 25.11.2025, dem Tag gegen Gewalt an Frauen, versammelten sich circa 45 Kolleg*innen und Sprachkursteilnehmende der AWO Stuttgart auf dem Marie-Juchacz-Platz zu einer Kundgebung, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen und der Frauen zu gedenken, die Opfer von Gewalt geworden sind.

Auf den selbst gestalteten Plakaten waren Botschaften zu lesen, die zum Nachdenken anregen sollten, darunter: „Nein heißt Nein“, „Man(n) tötet nicht aus Liebe – stoppt Femizide“ und „Ein Leben frei von Gewalt ist ein Menschenrecht“.

Die Geschäftsführung der AWO Stuttgart, sowie zwei Mitarbeiterinnen und Veranstalterinnen der Kundgebung, hielten jeweils eine Rede in der sie beispielsweise darüber aufklärten, dass Patriarchale Gewalt weder von Herkunft noch von Bildung abhängt, dass in unserer Gesellschaft präventive Aufklärung stattfinden muss, damit die Gewalt gegen Frauen nicht weiter verschärft wird. Der fortschreitende Sozialabbau führt dazu, dass Frauen finanziell von ihren Partnern abhängig werden und Betroffene kaum Hilfsangebote finden. Zusätzlich schaffen Sorgen über massiven Stellenabbau in der deutschen Wirtschaft, steigende Preise für Lebensmittel und Wohnen sowie internationale Kriege und Genozide einen Nährboden für rechtsextremes Gedankengut.

Seit Jahren nimmt die Gewalt gegen Frauen zu. Das zeigen die aktuellen Zahlen der neuesten Statistik des Bundes aus dem Jahr 2024. Allein in Deutschland wurden 2024 mindestens 308 Frauen von ihrem Partner, ihrem Ex-Partner oder einem anderen Mann getötet. Die Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts nennt man Femizid. Mehr als 265.942 Mädchen und Frauen wurden Opfer häuslicher Gewalt – ein neuer Höchststand. Digitale Gewalt erlebten 18.200 Mädchen und Frauen. Opfer von Sexualstraftaten wurden 53.500 Mädchen und Frauen, wobei von einer sehr hohen Dunkelziffer auszugehen ist.

Der Schutz vor patriarchaler Gewalt ist stark unterfinanziert: In Deutschland stehen lediglich 6.000 Frauenhausplätze zur Verfügung, obwohl die Istanbul-Konvention 21.000 Plätze vorsieht. Die aktuelle Studie kommt zu dem Schluss, dass Deutschland Frauen nicht ausreichend vor Femiziden in Partnerschaften schützt, und fordert niedrigschwellige Unterstützungsangebote, da viele Betroffene aus Angst vor weiteren Übergriffen zögern, Hilfe zu suchen.

Um den ermordeten Frauen zu gedenken, wurden Kerzen auf dem Marie-Juchacz-Platz aufgestellt. Diese Mahnwache soll Passant*innen sensibilisieren und auf die anhaltende Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen.

Am Abend nahmen Mitarbeiter*innen der AWO Stuttgart an einer Demonstration gegen Gewalt an Frauen teil.

Gerade als Verband mit Wurzeln in der Frauenbewegung ist es für die AWO unabdingbar, Gewalt sichtbar zu machen, Betroffene zu schützen und gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken. Gemeinsam machen wir sichtbar, was oft im Verborgenen bleibt. Gemeinsam sagen wir NEIN zu Gewalt an Frauen!

 

 

 

 

 

 

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