Am 17. Juli feierte die Initiative „Botnang Hand in Hand“ mit über 70 Personen die Eröffnung der Ausstellung „Mein Name ist Mensch“ in der AWO Begegnungsstätte (BGS) in Botnang (noch bis 31. Januar 2026). Mit Ausschnitten aus seinem neuen Programm forderte der Stuttgarter Kabarettist Peter Grohmann das Publikum zu manchem Lacher – aber auch zum Nachdenken heraus. Energiegeladen verband der 87-jährige Gründer der AnStifter ganz Persönliches mit der anhaltenden Zunahme von Gewalt, Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz. Abgerundet wurde der gelungene Abend von den beiden Akustikgitarristen Achim Fiechtner und Stefan Kratt („Zimmerman’s Friends“) mit Songs von Bob Dylan oder Tom Petty („I won’t back down“ – was so viel heißt wie „aufgeben ist keine Option“). Bei den Gesprächen während des Rundgangs durch die Ausstellung erfreuten sich die Besucher:innen an einem Gläschen selbstgebrauter Kräuter-Limo von Wolfgang Zaumseil (GartenKulturLabor).


Die Ausstellung „Mein Name ist Mensch“ wird noch bis 31. Januar 2026 in der AWO BGS präsentiert. Sie zeigt visuelle Interpretationen von Jochen Stankowski zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UNO vom 10.12.1948. Der Künstler hat deren Artikel in reduzierte, visuelle Interpretationen umgesetzt: Ein Angebot an die Sinne, zugleich eine Konzentration auf die Grundprinzipien des Gestaltens. „Nicht jedes Bild lässt sich von jedem Betrachter gleich empfinden und entschlüsseln. Natürlich nicht. Jeder Mensch hat seine eigenen Assoziationen … Die Augen springen, suchen sich eine Reihenfolge in der Betrachtung, das Gefühl macht sich seine eigene Geschichte, sein Bild vom Bild“, so Jochen Stankowski.
Ergänzt wird die Ausstellung durch ein von der Initiative „Botnang Hand in Hand“ zusammengestelltes, umfangreiches Begleitprogramm „MenschenRechte im Blick“: Vorträge, Filme, Gespräche und Begegnungen, eine vom Botnanger Buchladen organisierte Lesung, ein Rundgang entlang der Stolpersteine in Botnang – und ein „Mittwoch-Nachmittag“ mit Peter Grohmann. Gestartet ist das Begleitprogramm am 20. August in der AWO Botnang mit dem Film „Lass uns’n Wunder sein – auf der Suche nach Rio Reiser“ von Stefan Paul. Der Filmemacher war zu Gast und hat den rund 60 Gästen im anschließenden Gespräch seinen persönlichen Bezug zum „besten Texter deutscher Texte in der Rockmusik“ (Herbert Grönemeyer) nahe gebracht. Rio Reiser, der am 20.8.1996 mit nur 46 Jahren verstorbene Rocksänger, Komponist und Frontmann der Band „Ton Steine Scherben“, hat den der Ausstellung den Titel gebenden Song „Mein Name ist Mensch“ komponiert.


Die Ausstellung ist noch bis 31. Januar 2026, Montag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr in den Räumlichkeiten der AWO Botnang, Griegstraße 8 zu sehen. Auf Anfrage können Führungen (z.B. auch für Schulklassen) organisiert werden. Eintritt frei – Spenden erwünscht.
Ein Programmheft mit allen Begleitveranstaltungen liegt kostenlos in der AWO Botnang aus oder kann hier heruntergeladen werden.
Nächster Termin: Dienstag, 30. September 2025, 17 Uhr „199 Kleine Held:innen“ im FuN, Paul-Lincke-Str. 8, Stuttgart-Botnang. Sigrid Klausmann und Walter Sittler präsentieren ihr weltumspannendes Kurzfilmprojekt. Es versinnbildlicht den Weg der Kinder ins Leben, ihr Recht auf Bildung, in eine gute Zukunft. Sie geben den Kindern eine Stimme. Schulwege sind der verbindende Rahmen ihrer Filme, von denen sie drei exemplarisch vorstellen werden: Die junge Palästinenserin Miral, eine hochbegabte Fußballerin, die aber auch die Situation ihres Landes reflektiert, die fehlende Freiheit …; der kleine Philosoph Enjo hat eine besondere Beziehung zu den Schweizer Bergen und überrascht mit seinen Kenntnissen und Kommentaren zur Atomkraft; Ekhlas Schulweg in Jordanien dauert etwa eine Stunde, bei schlechtem Wetter auch länger. Einige Abschnitte sind gefährlich mit schmalen, steinigen Pfaden vor steilem Abgrund …


Text: Uwe Rosentreter
Weitere Infos Kontakt "Botnang Hand in Hand": Uwe Rosentreter via E-Mail unter u.rosentreter@t-online.de