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Jugendraum "Lowkey" - ein Platz für Jugendliche in der Flüchtlingsunterkunft

Anlässlich des Weltkindertages gibt es in der Gemeinschaftsunterkunft (GU) Kameralamtsstraße in Stuttgart Stammheim etwas Besonderes zu feiern: Der neue Jugendraum „Lowkey“ ist fertig – der erste seiner Art in Stuttgart!

Entstanden ist die Idee im Rahmen des Projekts „Kinderrechte-Check digital – verbesserte Qualitätsstandards bei der Unterbringung schutzsuchender Minderjähriger schaffen“ von „Save the Children“. Zur Umsetzung wurde die Unterkunft Kameralamtsstraße gemeinsam mit der AWO Stuttgart und der Stadt Stuttgart als Kooperationspartner ausgewählt. Mit rund 220 Soll-Plätzen und etwa 60 Kindern stellt die GU die größte Unterkunft dar, die von der AWO Stuttgart betreut wird und wurde im Mai 2024 als eine von nur sechs Einrichtungen deutschlandweit im Rahmen des Projektes hinsichtlich der Qualitätsstandards zur Umsetzung der Kinderrechte untersucht.

Ein hervorzuhebendes Ergebnis: Jugendliche brauchen mehr Raum nur für sich. Also durfte nach einigen Abstimmungen ein Zimmer mit 14 qm freigehalten werden, das sonst als Wohnraum genutzt worden wäre. Gemeinsam mit „Save the Children“ und einer Kofinanzierung durch Mittel der EU (AMIF) wurde ein Jugendraum geschaffen. Die Jugendlichen wurden in die Ausgestaltung miteingebunden - vom Namen über die Farben bis hin zur Ausstattung. So entstand „Lowkey“: ein Ort, der von den Jugendlichen mitgestaltet wurde und genau auf ihre Bedürfnisse eingehen soll.

Heute ist der Jugendraum mit Büchern, Laptop, Bastelsachen, Schreibtisch, Kopfhörern, Drucker, Couch, Playstation und vielem mehr ausgestattet. Hier gibt es Platz zum Lernen, Chillen, kreativ sein oder einfach zum Zusammensein mit Freund:innen. Gerade in Gemeinschaftsunterkünften, in denen Kinder und Jugendliche selten eigene Rückzugsorte haben, ist „Lowkey“ ein wichtiger Schritt für Privatsphäre, Teilhabe, Begegnung und Freiräume.

Schon jetzt sind Kunsttage geplant, bei denen die Jugendlichen eigene Wandbilder gestalten. Lowkey‘ macht deutlich: Kinderrechte sind nicht nur Theorie, sondern können im Alltag spürbar werden - gerade dort, wo Jugendliche oft zu wenig Gehör finden.

Hannah Kohlhase, Lisa Hanti

 

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Kindergipfel in Stuttgart-Stammheim

Anlässlich des Weltkindertages fand am 23. September rund um das Kinder- und Jugendhaus in Stammheim der Kindergipfel statt. Das bunte Kinder- und Familienfest bot Spiel- und Kreativangebote, ein vielfältiges Bühnenprogramm, Schauübungen der Jugendfeuerwehr sowie Bewirtung. Schwerpunkt des diesjährigen Kindergipfels waren die Rechte von Kindern.

Ein fester Bestandteil des Gipfels ist die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen: Sie äußern ihre Wünsche und Ideen, wie sich ihr Stadtteil verbessern lässt. Organisiert wird das Fest von der Stammheimer Runde, einem Zusammenschluss von Jugendhilfe- und weiteren Einrichtungen im Stadtbezirk, denen das Wohl der Kinder besonders am Herzen liegt.

Mit dabei wie jedes Jahr auch die Mitarbeitenden der Gemeinschaftsunterkunft Kameralamtsstraße im Namen der AWO. Am Basteltisch entstanden viele bunte Perlenarmbänder, die Kinder und Eltern gemeinsam gestalteten – eine kreative Aktion, die nicht nur Spaß gemacht hat, sondern auch Raum für Begegnung und Austausch geboten hat.  

Hannah Kohlhase, Lisa Hanti

 

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Internationaler Tag der älteren Menschen

 

 

Am 1. Oktober findet der internationale Tag der älteren Generation statt. 1990 von den vereinten Nationen ins Leben gerufen, dient er als Gelegenheit, um auf die Belange älterer Menschen aufmerksam zu machen, ihre Leistungen zu würdigen und sich für deren Rechte und Würde einzusetzen. Er ist ein Anlass, über die Rolle älterer Menschen in unserer Gesellschaft nachzudenken – nicht nur aus der Perspektive von Pflege und Versorgung, sondern auch im Hinblick auf Erfahrung, Beteiligung und Lebensqualität.

Die AWO Stuttgart setzt sich seit vielen Jahren engagiert für ein selbstbestimmtes und würdevolles Leben im Alter ein. Mit einem breit gefächerten Angebot unterstützt die AWO ältere Menschen in ihrem Alltag. Hier treffen hohe ethische Ansprüche auf organisatorische und strukturelle Herausforderungen. Viele Mitarbeitende leisten unter schwierigen Bedingungen engagierte Arbeit. Nicht zu vergessen ist aber auch das Engagement vieler Angehöriger, für die die Betreuung ihrer Angehörigen oft eine dauerhafte Belastung ist. So ist der 1. Oktober auch eine Gelegenheit, um alle Engagierten in ihrem Tun zu bestärken und den Familien und Bekannten Mut zuzusprechen nicht nachzulassen. Vor allem aber nicht zu schweigen, sondern über Probleme und Schwierigkeiten zu sprechen und sich Hilfe zu holen und falls es Probleme und Schwierigkeiten bei der Betreuung gibt, diese anzusprechen und sich professionelle Hilfe zu holen.

Die Lebenssituation älterer Menschen hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Die großen generationenübergreifenden Familien, alle unter einem Dach, werden immer seltener. Damit sind die Älteren immer häufiger auf sich alleine gestellt. Natürlich helfen Familie und Bekannte wo es geht. Das ist von einer anderen Stadt aus und voll berufstätig aber nicht immer ganz einfach. Dazu kommt die Lebensbiographie. Eine Familie zu sein, bedeutet nicht automatisch in einem guten Verhältnis zueinander zu stehen.

Wenn wir als AWO kontaktiert werden, dann schaffen es in der Regel die Familien nicht mehr und wir werden häufig von unseren Klienten mit einem Gefühl von Einsamkeit oder des Alleingelassenseins konfrontiert. So sind wir nicht nur ein Dienstleister, sondern häufig einer der wenigen Kontakte. Unser Einsatz lässt sich dann nicht in 15 Minuten-Taktungen messen. Genau diese nicht messbaren Momente sind es, auf die es ankommt. Das Zeitnehmen, für Gespräche, für einen gemeinsamen Kaffee oder für vieles mehr.

Vielleicht nutzen Sie die Möglichkeit am 1. Oktober und klingeln einmal bei Ihrer Nachbarin oder Ihrem Nachbarn. Nehmen Sie doch ein Stück Kuchen mit. Vielleicht erleben Sie einen dieser eindrücklichen Momente, wie wir sie häufig erleben. Eventuell erfahren Sie etwas Neues von Ihrem Gegenüber oder Ihnen wird bewusst, dass auch Sie eines Tages in einer ähnlichen Situation sein könnten. Dann ist Wertschätzung nicht nur ein Begriff, sondern ein tatsächliches Bedürfnis.

Unsere Begegnungsstätten sind Orte solcher eindrücklichen Momente. Hier können sie sich beraten lassen oder an einem unseren tagestrukturierenden Angeboten teilnehmen. Beispielsweise an unserem Mittagstisch oder an einem unserer vielfältigen Programmangebote. Passend zum Tag der älteren Generation findet im Begegnungs- und Servicezentrum Pfostenwäldle eine Vernissage zu Werken von Gerlinde Thielecke statt. In 14 Bildern möchte sie „Dem Altern ein Bild geben“ (01.10. um 14.30 Uhr). Unterstützt wird die Veranstaltung vom Stadtseniorenrat Feuerbach und den Senioren der SPD.

Probleme und Schwierigkeiten des Älterwerdens gibt es zahlreiche. Neben körperlichen Gebrechen sind es oft auch finanzielle Nöte. Politische Debatten erwecken häufig den Anschein, dass ältere Menschen der Gesellschaft tendenziell eher auf der Tasche liegen als einen Mehrwert zu bringen. Die Lebensleistung Älterer wird allzu schnell vergessen. Diskussionen über die Rente und über Pflegeleistungen der Kassen werden selten souverän und respektvoll geführt. Die aktuell schlechter werdenden Haushaltslagen der Kommunen lassen für die Zukunft wenig Gutes erwarten.

So kann ich nur an Sie persönlich als Teil der Gesellschaft appellieren: Stehen Sie ein für ein gerechtes Alt werden. Stehen Sie für Ihre Mitmenschen ein. Und wenn Sie immer noch nicht überzeugt sind, so lassen Sie sich von mir warnen: Alt werden geht jeden an. Sie und mich. Wir sollten keine Gelegenheit verpassen uns für ältere Generationen einzusetzen.

Oliver Scherer
Bereichsleitung Altenhilfe AWO Stuttgart

 

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Parlamentarisches Frühstück der Jugendmigrationsdienste im Deutschen Bundestag

Am 18.09.2025 fand im Deutschen Bundestag das Parlamentarische Frühstück der Jugendmigrationsdienste unter der Schirmpatenschaft von Hakan Demir (SPD) statt. Unsere JMD-Kolleg*innen Gisela Woitzik-Karamizadeh (AWO Nürnberg), Tatjana Brauer (BAGEJSA/JMD Völklingen/), Gabriel Gedenk (BAGKJS /Bottrop) und Host Wolfert (Internationaler Bund/Leipzig) berichteten eindrucksvoll aus ihrer Praxis während Lukas Hochscheidt (AWO Bundesverband) durch das Programm der Veranstaltung führte.

Mit 19 teilnehmenden Abgeordneten und Mitarbeitenden aus den Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und CDU war die Veranstaltung sehr gut besucht.

Besonders eindrücklich machte Nora Yildirim (Geschäftsführerin, AWO KV Stuttgart e.V.) aus Trägersicht deutlich, wie sehr die Qualität und Zukunftsfähigkeit der Bundesprogramme von verlässlichen Rahmenbedingungen abhängt. Sie zeigte auf, dass fehlende Planungssicherheit sowohl die Personalgewinnung und -bindung erschwert als auch die Entwicklung tragfähiger unternehmerischer Strategien nahezu unmöglich macht.

Hakan Demir betonte in seiner Ansprache: „Die Jugendmigrationsdienste fördern die Teilhabe junger Menschen und tragen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.“

Aus unserer Sicht war es eine sehr gelungene Veranstaltung: Wir konnten sowohl die Vielfalt, Wirkung und die gesellschaftliche Bedeutung der JMD herausstellen als auch unsere zentralen Forderungen an die Politik klar platzieren:

Aufstockung des JMD-Titels auf 77 Mio. Euro im Jahr 2026 zur Sicherung des Status quo Dringende Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Dynamisierung der Fördermittel für die Kinder- und Jugendarbeit Anpassung der Zuwendung an die KJP-Festbeträge, um bestehende Qualitätsstandards zu halten

Ein ausführlicherer Bericht zu unserer Veranstaltung ist hier zu finden: Für mehr Teilhabe und Zusammenhalt: Jugendmigrationsdienste im Dialog mit der Politik

Bildquelle: Servicebüro Jugendmigrationsdienste



 

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